Design ohne Titel (13)

Im B2B-Automotive-Teilehandel entscheiden Minuten über Erfolg oder Misserfolg. Eine Falschlieferung oder eine verpasste Tour legt beim Kunden, der Werkstatt, den Betrieb lahm. Unser Kunde, Logistikpark Austria (LPA), ist einer der führenden Distributoren in Österreich und steht genau vor dieser Herausforderung – jeden Tag.

Um die extreme Komplexität aus 57.000+ Teilen, 70 Touren und knallharten Cut-Off-Zeiten zu beherrschen, war eine Standard-Lagerlösung nicht ausreichend. LPA benötigte eine End-to-End-Plattform, die nicht nur verwaltet, sondern intelligent steuert. Hier kam das B&M DATAKEY WMS ins Spiel.


Case Study: Logistikpark Austria

Der Kunde

  • Unternehmen: Logistikpark Austria (Logistik Park Teiledienst GmbH)
  • Branche: Automotive Aftermarket / B2B-Teilegroßhandel (Distrigo)
  • Standorte: Zentrallager und Steuerung in Wien, mit weiteren strategischen Logistik-Hubs in Regau und Völkermarkt.
  • Kerngeschäft: Lagerhaltung und Distribution von über 57.000 verschiedenen KFZ-Original-Ersatzteilen an hunderte Werkstätten in ganz Österreich.

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Die Herausforderung: Komplexität auf allen Ebenen

Die Ausgangslage war geprägt von mehreren Kernherausforderungen, die manuelle oder veraltete Prozesse unmöglich machten:

  1. Enormer Zeitdruck & fixe Cut-Off-Zeiten: Es reichte nicht, Tausende Positionen pro Tag abzuwickeln. LPA musste mehrere harte Cut-Off-Zeiten pro Tag einhalten (z.B. 09:30 Uhr, 13:00 Uhr, 17:00 Uhr). Die Auftragssteuerung musste zwingend nach Dringlichkeit erfolgen.
  2. Hochkomplexe Versandlogistik: Die kommissionierte Ware muss auf insgesamt rund 70 Touren (inklusive der zeitkritischen Innight-Logistik) aufgeteilt werden. Die manuelle Konsolidierung und Zuweisung war extrem fehleranfällig.
  3. Dynamisches Nachfolger-Management: Eine der größten Herausforderungen der Branche. Teilenummern ändern sich rasant (Supersession). Werkstätten bestellen oft veraltete Nummern (Teil A), gelagert ist aber bereits der Nachfolger (Teil B).
  4. Standortübergreifende Bestandsführung: Die Bestände mussten in Echtzeit über die Standorte Wien, Regau und Völkermarkt synchronisiert werden.
  5. Fehlende Sendungsverfolgung: Die Transparenz für die Werkstatt endete, sobald die Ware den LKW verließ, was zu vielen telefonischen Rückfragen zum Lieferstatus führte.

Die Lösung: Die DATAKEY End-to-End Plattform

Um diese Herausforderungen zu meistern, implementierte LPA das modulare Warehouse Management System B&M DATAKEY als zentrale Steuerungsplattform für die gesamte Intralogistik.

Heute wird das System von 135 Benutzern aktiv genutzt und ist das Rückgrat aller Lagerprozesse.

  1. Hardware-Rollout & Mobile Datenerfassung: Die Basis bildete der Rollout von über 100 mobilen MDE-Geräten sowie 48 Industrie-Druckern an strategischen Punkten (Kommissionierung, Warenausgang).
  2. Digitalisierung aller Kernprozesse: Das DATAKEY WMS bildet die gesamte physische Lagerlogistik digital ab. Dies umfasst sämtliche Prozesse wie Wareneingang, systemgesteuerten Nachschub, Umlagerungen und gezielte Lagerplatz-Umlagerungen.
  3. Priorisierte Auftragssteuerung (Cut-Offs): Das DATAKEY WMS steuert alle Aufträge dynamisch nach Dringlichkeit. Es priorisiert automatisch alle Picks für die 09:30-Tour, bevor die Aufträge für die 13:00-Tour freigegeben werden, und stellt so die Einhaltung der Cut-Off-Zeiten sicher.
  4. Intelligente Kommissionierung: Das System steuert die Mitarbeiter wegeoptimiert durch das Lager und bildet spezifische Prozesse ab, wie z.B. die Kommissionierung direkt in Gitterkörbe für Sammelaufträge.
  5. Integrierte Nachfolger-Steuerung: Geht eine Bestellung mit einer alten Teilenummer ein, leitet das System den Kommissionierer auf dem MDE-Gerät automatisch und fehlerfrei zum Lagerplatz des korrekten Nachfolgeartikels.
  6. Intelligente Inventurprozesse: Statt einer fehleranfälligen Stichtagsinventur nutzt LPA die Permanente Inventur (Cycle Counting). Ein Kernfeature dabei ist die Null-Inventur: Sobald ein Mitarbeiter einen Lagerplatz rechnerisch leert, fordert das MDE-Gerät aktiv eine Bestätigung an, ob der Platz wirklich leer ist. Dies verhindert proaktiv die Entstehung von Fehlbeständen.
  7. Der DATAKEY Versandmanager: Dieses Modul digitalisiert den Warenausgang komplett.
    • Hardware-Integration: Es steuert die 48 Drucker für Label und Listen und ist mit 12 Waagen verbunden, deren Gewicht automatisch für die Frachtberechnung erfasst wird.
    • Speditionsanbindung (via Lobster_data): Über eine Schnittstelle, die auf Lobster_data basiert, werden alle 70 Touren und Speditionen automatisiert angebunden.
  8. Nahtlose ERP-Integration: In enger und partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit dem ERP-Partner des Kunden wurden die tiefgreifenden Echtzeit-Schnittstellen für Aufträge, Bestände und Nachfolger-Logik realisiert.
  9. End-to-End Sendungsverfolgung im Webshop: Über die Lobster_data-Schnittstelle empfängt das System nun auch die Status-Rückmeldungen der Speditionen (z.B. „In Zustellung“). Diese werden direkt an den Webshop von LPA durchgereicht, sodass die Werkstatt jederzeit den Live-Status ihrer Lieferung einsehen kann.
  10. Integrierte Foto-Dokumentation: Die MDE-Software ermöglicht es den Mitarbeitern, direkt im Prozess Fotos zur freien Dokumentation aufzunehmen – etwa zur Erfassung von Transportschäden im Wareneingang oder zur Verifizierung von Retouren.

Die Ergebnisse: 99,99% Präzision bei maximalem Durchsatz

Durch die durchgängige Digitalisierung mit DATAKEY hat Logistikpark Austria seine Kernprozesse transformiert und messbare Spitzenergebnisse erzielt:

  • Heutige Kennzahlen: Das System bewältigt problemlos Spitzen von 3.500 bis 5.000 Kommissionier-Aufträgen bzw. 4.000 bis 6.000 Positionen pro Tag.
  • Pick-Genauigkeit: Die Pickfehlerrate wurde eliminiert. Durch die MDE-Scan-Prozesse und die Nachfolger-Logik erreicht LPA eine Pick-Genauigkeit von 99,99%.
  • Wegfall der Stichtagsinventur: Aufgrund der extrem hohen Bestandsgenauigkeit, gesichert durch die Null-Inventur und Permanente Inventur, konnte die aufwändige, jährliche Stichtagsinventur komplett abgeschafft werden.
  • Prozesssicherheit: Die Einhaltung der multiplen Cut-Off-Zeiten (09:30, 13:00, 17:00) ist systemisch garantiert.
  • Transparenz: Vollständige Transparenz vom Webshop-Auftrag bis zur Status-Rückmeldung der Spedition.
  • Effizienz: Manuelle Eingaben, Sortierfehler im Versand und telefonische Rückfragen zum Lieferstatus wurden drastisch reduziert.

Die Implementierung bei Logistikpark Austria zeigt eindrucksvoll, wie ein modernes WMS nicht nur Bestände verwaltet, sondern als zentrale Intelligenz die komplexesten Anforderungen der Automotive-Branche meistert.

Haben Sie ähnliche Herausforderungen in Ihrer Logistik? Kontaktieren Sie uns für eine unverbindliche Analyse Ihrer Prozesse.

Logistikpark Austria meistert 99,99% Pick-Genauigkeit bei 6.000 Positionen täglich – durch WMS-gesteuerte Cut-Off-Zeiten mit B&M DATAKEY.